7 Fakten über ESG Kriterien und SRI Kriterien

Was sind ESG Kriterien und SRI Kriterien?

ESG Kriterien (Environment, Social, Governance Anlagekriterien) und SRI Kritierien (Socially Responsible Investment) auf Wertpapiere anzuwenden führt bei privaten Anlegern nicht zu den erhofften Wirkungen. Maßnahmen rund um ESG Kriterien funktionieren bei Geldanlagen für Privatkunden leider (noch) nicht. Geldanlage ist ein globales Geschäft. Zum einen gibt es über die Kulturen hinweg unterschiedliche Meinungen zu ESG Kriterien und was „ökologische“, „soziale“, „ethisch verantwortungsbewusste“ oder „sozial-verantwortliche“ Investitionen sind. So gilt Atomenergie z.B. in Frankreich, in Finnland und der Schweiz als carbonemissionsfreie Energieerzeugungsmethode mit gut kontrollierbaren Risiken, wohingegen es Atomenergie in kein „grünes“ deutsches Portfolio schafft.

Zum anderen führt das Herausschneiden von einzelnen Industrien die keinen ESG Kriterien entsprechen bei starker Nachfrage nach deren Produkten (z.B. Waffen, Kohle, Schiffs- und Flugzeugtriebwerke, Autos) nur dazu, dass die Preise dieser Aktien im Wert fallen, von weniger gewissenhaften Anlegern erworben werden, die dann damit noch mehr Gewinn machen. Es muss das Nachfrageverhalten geändert werden, nicht das Anlageverhalten.

Zum Dritten gibt es Anleger, die zum Beispiel nichts gegen Waffen oder Ölproduktion aus Schiefersand haben und auch großvolumige Fahrzeuge fahren, aber das ESG Kriterium und das SRI Kriterium „Abtreibung“ nicht in Ihren Anlagen sehen wollen. Die Kombinationen sind so vielfältig wie die Menschen, die dahinterstehen.

Auch wenn es vielleicht nicht „politically correct“ ist dies so offen zu sagen: die europäischen und deutschen Gesetzgeber und die Europäische Kommission schaffen hier eine weitere Begründung für die Finanzwirtschaft bei Verbrauchern höhere Kostensätze begründen zu können, bei Beratern wie mir, über sehr viel höheren administrativen Aufwand -dieses Register hier, zum Beispiel, erfüllt eine der viele bürokratisch-sinnfreien Vorgaben an die Websites von Finanzberatern – mein Honorar erhöhen zu müssen, die Anlagebreite von privaten Anlegern zu verengen – und damit die Risiken an deren private Altersvorsorge zu erhöhen.

Hier wären regulatorische Vorgaben an wenig ESG-/SRI-konforme Branchen auch kurzfristig sehr viel wirkungsvoller – und würden schnell auch auf die Anlagen von privaten Investoren durchschlagen. Vermutlich sind diese Regulierungen aber politisch und wirtschaftlich nur schwer durchsetzbar – und werden vom Konzern-Lobbyismus massiv bekämpft.

Gabriel Hopmeier - ESG Kriterien

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Weiteres zu ESG Kriterien und SRI Kriterien

Im Bereich von Staatsanleihen sind nachhaltige Anlagen nach ESG Kriterien oder SRI Kriterien illusorisch und reine Augenwischerei. Sie beteiligen sich immer an der militärischen Verteidigung, den Subventionen, den Infrastrukturprojekten, dem Lobbyismus, an der Korruption öffentlicher Darlehensnehmer und vielem mehr. Im Bereich von Unternehmensanleihen laufen Sie schnell in Klumpenrisiken, wenn Sie neben den wenigen wirklich nachhaltigen Aktienbeteiligungen an Unternehmen, diesen Unternehmen auch noch Geld in Form von Unternehmensanleihen verleihen. 

Dies gesagt: sehr vermögende Investoren können im Rahmen ihrer unternehmerischen Tätigkeiten sehr wohl konkrete nachhaltige Ziele, ESG-Kriterien und SRI-Kriterien wirksam verfolgen. Sie können zum Beispiel den Ressourcenverbrauch in Ihren eigenen Unternehmen senken, Sie können ihre Geschäftstätigkeit in nachhaltige Geschäftszweige ausdehnen oder ihr Geld Dritten ausleihen, die damit konkrete nachhaltige Ziele in ihren Unternehmer verfolgen.

In diesem Sinne stelle ich Ihnen gerne ein Portfolio zusammen, dass Ihren konkreten ethischen, ökologischen und sozialen Anforderungen entspricht, wenn Sie das so wünschen. Sofern einzelne Finanzunternehmen in Ihrem Sinne nachhaltiger wirtschaften als andere spricht wenig dagegen, diese zu bevorzugen.

Bei Banken, Fonds und Versicherungen sollte m.E. zunächst die gewählte Anlagelösung bzw. der gewählte Tarif auch zu Ihren Bedürfnissen, Zielen und Prioritäten passen. Er sollte langfristig orientiert und möglichst kostengünsig umsetzbar sein.

Sofern es sich nicht um nachhaltige Anlagen nach Ihren ESG Kriterien oder SRI Kriterien handelt, können diese traditionellen Anlagen um ethische Anlagemöglichkeiten ergänzt werden. Letztere entfalten für viele Menschen eine hohe Wirkung (sog. „Impact Investments“), arbeiten aber nicht traditionell renditeorientiert. Das ist in etwas so, wie Fluggesellschaften, die zum Ausgleich Ihrer CO2-Emissionen Bäume pflanzen, da sie die Emissionen nicht vermeiden können.

Auch hier werde ich Ihnen bei Bedarf gerne entsprechende Fonds, Banken, Versicherer empfehlen, die Ihren ESG Kriterien entsprechen, sofern es dazu aussagekräftige Daten gibt. Last but not least werden sich die Änderungen von globalen Verhaltensweisen hin zu ESG-Kriterien, nachhaltigem Wirtschaften und geringem ökologischen Fußabdruck mit der Zeit auch immer stärker in „klassischen“ Anlagen wiederfinden.

Bitte lesen Sie dazu auch: hartmutwalz.de/nachhaltigkeit-in-der-kapitalanlage-leichter-gesagt-als-getan